07.01.2021

Hamburg: Senat stellt 20 Millionen Euro für Corona-Arbeitsmarktprogramm bereit

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Zusätzlich 20 Millionen Euro stellt der Senat kurzfristig bereit, um mit einem Arbeitsmarktprogramm für die Jahre 2021/2022 gezielte Impulse zu setzen. Es soll Beschäftigten in krisenbetroffenen Unternehmen helfen, die gegenwärtige Situation zur eigenen Weiterentwicklung zu nutzen, und soll in Notlagen unterstützen. Die Maßnahme ist Teil des Hamburger Wirtschafts-Stabilisierungsprogrammes HWSP, welches die Stadt im Zuge der Corona-Krise aufgelegt hat. 

Die Corona-Krise wirkt sich auch auf den Hamburger Arbeitsmarkt aus. Rund 83.000 Hamburgerinnen und Hamburger waren Ende November arbeitslos gemeldet. Die Auswirkungen treffen die verschiedenen Jobs auch unterschiedlich hart: Insgesamt ist die Arbeitslosigkeit infolge der Pandemie um gut 30 Prozent gestiegen, bei jungen Menschen unter 25 Jahren um 40 Prozent, und bei gering qualifizierten Menschen sogar um 60 Prozent. Aber auch für Fachkräfte bestimmter Branchen deutet sich an, dass Veränderungen erforderlich sein werden.

Viele mögliche Maßnahmen sind durch die sozialpolitischen Instrumente des Bundes bereits definiert. Mit den zusätzlichen Mitteln, die Hamburg bereitstellt, sollen Lücken geschlossen und zusätzliche Maßnahmen ermöglicht werden.

Mit dem am 6. Januar 2021 vom Hamburger Senat verabschiedeten Programm werden gezielt die Möglichkeiten genutzt, die das „Arbeit-von-Morgen-Gesetz“ des Bundes bietet: Beschäftigte kleiner und mittlerer Unternehmen, die von Krisenauswirkungen betroffen sind, sollen angesprochen und für Qualifizierungsmaßnahmen gewonnen werden. Förderlücken, die das Qualifizierungschancengesetz offen lässt, können mit den Hamburger Mitteln geschlossen werden. So soll sowohl die Qualifizierung von Beschäftigten vorangebracht werden, zugleich sollen Krisenfolgen für Unternehmen gemildert werden.

Im Schwerpunkt „Ausbildung sichern“ sollen Kooperationsmodelle in der betrieblichen Ausbildung gestärkt werden, bei denen Betriebe und Beschäftigungsträger zusammenarbeiten; im Schwerpunkt „Qualifizierung von Un- und Angelernten“ werden Sprachkenntnisse und digitale Kompetenzen gefördert.

Um Menschen in finanziellen Notlagen zu unterstützen, sollen Angebote der Schuldnerberatung sowie der Lebenslagen- und Sozialberatung ausgebaut werden. Für Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) ist u. a. die Förderung von Alleinerziehenden, und ein Zuschuss für abschlussorientierte Maßnahmen in Form einer monatlichen Weiterbildungsprämie für Langzeitarbeitslose geplant.

Damit die Mittel kurzfristig verfügbar sind, werden sie Teil des Vorabhaushaltsplans. Dadurch können die Maßnahmen schon während der laufenden vorläufigen Haushaltsführung beginnen. Die Mittel sind befristet und sollen schnell wirksam sein. Dazu liegt ihr Fokus auf der vorübergehenden besseren Ausstattung bestehender Strukturen, statt neue Projekte zu schaffen.

Das Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (HWSP)

Der staatlichen Investitionstätigkeit und Aufgabenerfüllung kommt gerade angesichts der Größe der Corona-Pandemie eine besonders wichtige Rolle zu. 

Deshalb hat der Senat mit der Aufstellung des Doppelhaushalts 2021/2022 ein Wirtschaftsstabilisierungsprogramm aufgelegt, welches die Nachfrage ankurbeln und die Investitions- und Innovationstätigkeit stärken soll, um damit durch zusätzliche Anstrengungen die hamburgische Wirtschaft zu stabilisieren und die sozialen Folgen der Pandemie abzufedern. 

Durch das Programm will der Senat einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der ökonomischen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie leisten und die Hamburger Wirtschaft bei ihrer Rückkehr auf einen langfristigen und stabilen Wachstumspfad unterstützen.

Mit dem HWSP sollen in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt rund 900 Mio. Euro in diverse kurzfristig wirksame bzw. vorgezogene städtische Maßnahmen gelenkt werden, um einen Beitrag dazu leisten, dass insbesondere die Hamburger Wirtschaft durch verlässliche und verstärkte staatliche Investitionstätigkeit aus der Corona-Krise kommt.

Im Mittelpunkt des Programms stehen insbesondere die Zukunftsthemen Klimaschutz, Mobilitätswende, Digitalisierung, Forschung, Bildung und Innovation. Die Mittel sollen dabei insbesondere für konjunkturell wirksame Maßnahmen der Sanierung und des Ausbaus der städtischen Infrastruktur (zum Beispiel in Schulen, Hochschulen, im Sport oder den Bezirken), für IT- und Digitalisierungsprojekte, für Klimaschutzmaßnahmen sowie für Förderungen in den Bereichen Gesundheit und Arbeitsmarkt, aber auch Kultur und Tourismus eingesetzt werden.

Weitere Informationen zu den Hilfen für Hamburger Unternehmen finden Sie hier

Kontakt

Tjin
Eddie Tjin
Kaufmännischer Geschäftsführer
Tel.: 040 30801-168