03.12.2018

Groß- und Außenhändler bleiben vorsichtig – Dienstleister sind optimistisch

Pressemitteilungen | Studien

Die norddeutschen Groß- und Außenhändler schauen weiterhin vorsichtig in die nähere Zukunft. Nur rund ein Drittel der befragten Unternehmen erwartet bis Ende März 2019 mehr Umsatz. Das sind ähnlich viele, wie im Vorquartal. 6 % gehen von sinkenden Umsätzen aus. Auch die Gewinnerwartung ist eher zurückhaltend: Nur 21 % erwarten mehr Gewinn. Das sind gleich viele wie im 2. Quartal.

Das 3. Quartal verlief für die Händler zufriedenstellend: Das Umsatzplus betrug nominal 3 % (real: 0,7%) nach nominal 2,8 % % (real: 0,4 %) im Vorquartal. Der AGA-Indikator stieg von 124,3 auf 130,1 Punkte.

„Noch sind die Zahlen im norddeutschen Groß- und Außenhandel gut, doch die grauen Wolken am Horizont kommen näher. Wir beobachten, wie der weltweit zunehmende Protektionismus und die Konsequenzen des anstehenden Brexits die Händler verunsichern. Das wird die Geschäfte der Unternehmen massiv beeinflussen“, sagte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse heute bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage. „Deswegen muss die Politik jetzt Wettbewerbsnachteile, wie zum Beispiel im internationalen Steuerwettbewerb, ausgleichen und weitere Investitionsbremsen lösen.“

Sehr positiv beurteilen die Dienstleister in Norddeutschland ihre aktuelle Situation, und auch die Perspektiven für die kommenden sechs Monate sind gut. 43 % der Unternehmen gehen bis März 2019 von steigenden Umsätzen aus, nur 4 % von sinkenden. Der Dienstleistungsindikator liegt bei sehr guten 142 Punkten.

Die Umfrage ergab ebenfalls, dass 69 % aller befragten Unternehmen aus Handel und Dienstleistung ausbilden und 20 % aller Betriebe noch freie Ausbildungsstellen haben. Bei 16 % der Firmen ist die Zahl der Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. „Die norddeutschen Betriebe wissen, dass eigene Ausbildung die beste Versicherung gegen Fachkräftemangel ist. Händler und Dienstleister bieten von Jahr zu Jahr mehr jungen Menschen Chancen für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben. Doch die Herausforderungen werden höher: So konnte in diesem Jahr jedes dritte Unternehmen seine Ausbildungsstellen nicht passgenau oder gar nicht besetzen“, sagte AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch.

Der AGA Unternehmensverband vertritt die Interessen von 3.500 Mitgliedsunternehmen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. In diesen Unternehmen sind rund 150.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem Jahresumsatz von mehr als 292 Milliarden Euro ist der gesamte Groß- und Außenhandel eine der Schlüsselbranchen in Norddeutschland. Die unternehmensnahen Dienstleister erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 160 Milliarden Euro im Norden. 

KonjunkturGroßhandelAußenhandelWirtschaftstest