13.12.2016

Sehr gutes Jahr für norddeutsche Dienstleister

Pressemitteilungen | Studien

Die Creditreform Hamburg von der Decken & Wall KG und der AGA Unternehmensverband haben heute ihre Konjunkturstudie „DiNo 2016 – Dienstleistungssektor in Norddeutschland“ vorgestellt. Aus ihr geht hervor, dass die Dienstleistungsbranchen in Norddeutschland ein hervorragendes Jahr 2016 verzeichnen kann und auch für die Zukunft optimistisch ist. Der Umsatz in den Branchen stieg 2016 um 4,5 Prozent (2015: 3,3 Prozent) und die Unternehmen haben rund 60.300 neue Stellen geschaffen.

„Die unternehmensnahen Dienstleister können auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2016 zurückschauen: Ein kräftiger Umsatzschub, gepaart mit einem deutlichen Stellenaufbau machen die Dienstleister zu einem Garanten unseres wirtschaftlichen Erfolgs in Norddeutschland“, erklärten Nikolaus von der Decken, Geschäftsführer Creditreform Hamburg von der Decken & Wall KG, und Dr. Hans Fabian Kruse, Präsident des AGA-Unternehmensverbandes, heute in Hamburg bei der Vorstellung der Studie. „Was uns besonders zuversichtlich stimmt ist, dass die Branchen diesen Optimismus auch mit in das neue Jahr nehmen.“

Ursprünglich hatten die Dienstleister für 2016 ein Stellenplus von 23.000 Jobs geplant – tatsächlich wurden es 60.300 Stellen, was einem prozentualen Zuwachs von 3,8 Prozent entspricht (2015: 2,2 Prozent). 2017 soll sich die Zahl der Beschäftigten noch einmal um 2,5 Prozent oder 39.100 neue Jobs erhöhen. Besonders erfolgreich stellt die Informationstechnologie Mitarbeiter ein: In diesem Jahr waren es schon 5,1 Prozent und 2017 sollen es noch einmal 6,8 Prozent werden. Der DiNo-Indikator, der die Einschätzung der gegenwärtigen sowie der erwarteten Umsatz- und Gewinnlage zusammenfasst, stieg von 132 auf 137 Punkte.

Der Umsatz des unternehmensnahen Dienstleistungssektors stieg um 4,5 Prozent. Die Unternehmen der Finanzdienstleistungen und Informationstechnologie konnten ihren Umsatz mit 6,3 beziehungsweise 7,0 Prozent besonders kräftig steigern. Für 2017 prognostizieren die Unternehmen ein Umsatzplus von 4,3 Prozent.

Als alarmierend bezeichnete Dr. Kruse den Mangel an Fachkräften in den Branchen: 46 Prozent der Unternehmen suchen aktuell Fachpersonal – vor einem Jahr waren es noch 40 Prozent. „Die Suche nach gut ausgebildeten Mitarbeitern kostet Zeit, Geld, bindet Ressourcen und bei einem Misserfolg gehen Aufträge verloren und damit Umsatz und Gewinn. Und wir stehen erst am Anfang des demografischen Wandels. Die Probleme werden sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen“, so Dr. Kruse.

Hamburgs Dienstleister mit sehr guten Kennzahlen

2016 konnten die Dienstleister in der Hansestadt einen Umsatzzuwachs von 4,2 Prozent realisieren (2015: 2,7 Prozent). Für das kommende Jahr prognostizieren die Hamburger Dienstleister ein weiteres Umsatzplus von 4,5 Prozent. Die Gewinnerwartung liegt 2017 bei plus 2,1 Prozent. Beim Personal soll 2017 mit 3 Prozent weiter aufgestockt werden – das entspricht 11.900 Stellen. 2016 waren es 3,9 Prozent oder 15.800 Stellen absolut.

Dienstleister sehen Handlungsbedarf bei der Digitalisierung

Im Rahmen der Studie haben Creditreform und AGA die unternehmensnahen Dienstleister auch zum Thema Digitalisierung befragt. Das Ergebnis: 42 Prozent der Unternehmen beurteilen den Grad ihrer Digitalisierung als nicht oder nur teilweise ausreichend. 46 Prozent der Betriebe erachten die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter als nicht beziehungsweise nur teilweise ausreichend. „Die Dienstleister wissen um die Bedeutung der Digitalisierung und sind ihr positiv gegenüber eingestellt. Bis zu einer erfolgreichen Implementierung der Digitalisierung in den Unternehmen ist aber noch viel zu tun“, sagte Nikolaus von der Decken.

Dr. Kruse: „Hamburg benötigt ein vernünftiges Mobilitäts-Konzept.“

Zum Thema Verkehr nahm der AGA-Präsident ebenfalls deutlich Stellung: „Die Verkehrswege sind unsere Lebensadern. Wir tun heute so, als sei eine Autobahn ein landschaftsfressendes Monstrum, dabei ist sie eine Grundlage für unseren Wohlstand. Mir fehlt auch in Hamburg ein vernünftiges Konzept für die Mobilität der kommenden Jahre. Noch nie ist ein Container mit Fahrrädern vom Hafen in eine Fabrik oder ein Lager geliefert worden. Die fahrradfreundliche Politik des Senats ist Symbolpolitik mit Blick auf die Grünen.“

Die DiNo-Umfrage

In die Umfrage im unternehmensnahen Dienstleistungssektor, die im Oktober 2016 durchgeführt wurde, flossen Angaben von mehr als 1.000 Unternehmen und Standorten ein, die einen repräsentativen Überblick der rund 182.700 Betriebe mit ihren 1,59 Millionen Mitarbeitern in Norddeutschland bilden. In Hamburg arbeiten knapp 400.000 Mitarbeiter in 44.900 Betrieben, die einen Umsatz von rund 75,7 Milliarden Euro erwirtschaften.

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