04.09.2025

EU-Kommission billigt Mercosur-Abkommen

NORDHANDEL | Nachrichten | Politik

Die EU-Kommission hat am 3. September 2025 eine weitere Weiche für das Mercosur-Freihandelsabkommen gestellt und es für die Ratifizierung durch die Mitgliedsstaaten auf den Weg gebracht – ein wichtiger Schritt nach jahrzehntelangen Verhandlungen. Den finalen Text hat die Kommission inzwischen an den Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament zur Abstimmung weitergeleitet.

In sogenannten Factsheets hat die EU-Kommission zudem die Vorteile des Abkommens für verschiedene Länder zusammengefasst, auch für Deutschland:

Factsheet für Deutschland

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Das Mercosur-Abkommen kann Zugang zu einem Markt von 780 Millionen Menschen ermöglichen, jährlich Milliarden an Zöllen sparen und Europas strategische Unabhängigkeit stärken. Nach Schätzungen der EU-Kommission könnten die EU-Exporte in den Mercosur-Staaten um bis zu 39 Prozent zulegen, was einem jährlichen Zuwachs von rund 49 Milliarden Euro entspricht. Damit ließen sich mehr als 440.000 Arbeitsplätze in Europa sichern. Besonders stark profitieren würden Branchen wie die Automobilindustrie (derzeit 35 Prozent Zoll), der Maschinenbau (14–20 Prozent) oder die Pharmabranche (bis zu 14 Prozent). Gleichzeitig würde das Abkommen Investitionen in strategische Lieferketten – etwa bei kritischen Rohstoffen – erleichtern.

Gerade die deutsche Wirtschaft braucht dringend neue Impulse. Deshalb darf es keine weiteren Verzögerungen geben. Bundeskanzler Friedrich Merz sollte seine starke Stellung innerhalb der EU nutzen, um eine schnellstmögliche Ratifizierung durch die Mitgliedstaaten zu erreichen. Das Signal muss jetzt lauten: Europa ist handlungsfähig und schreitet gemeinsam voran als wichtiger Player im Welthandel.

Hier finden Sie die Pressemitteilung der Kommission sowie einige Fragen und Antworten, eine kurze Zusammenfassung des Partnerschaftsabkommens zwischen der EU und dem Mercosur sowie eine wirtschaftliche Analyse des Verhandlungsergebnisses.

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Kontakt

Wemhöner
Janis Wemhöner
Bereichsleiter Bildung und Handel
Tel.: 040 30801-239