04.05.2017

PolitikZeit 2017 mit Bürgermeister Dr. Carsten Sieling

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Vor mehr als 100 Gästen des konsularischen Korps, der Kaufmannschaft sowie aus Politik und Medien hat der Bremer Bürgermeister Dr. Carsten Sieling am 4. Mai 2017 bei der PolitikZeit, die das Wirtschaftsforum Hamburg und der AGA Unternehmensverbandes erstmals gemeinsam in den Räumlichkeiten der Commerzbank AG ausgerichtet haben, die Zusammenarbeit im Norden gelobt.

„Zwar ringen die norddeutschen Staaten immer wieder um die Vorherrschaft. Aber das Miteinander wird nicht aus den Augen verloren“, sagte der Bürgermeister bei der Veranstaltung. „Die Chemie zwischen den Ländern und deren Ministerpräsidenten stimmt. Dabei ist das gemeinsame Parteibuch gar nicht so entscheidend. Auch schon vorher hat es mit anderen Ministerpräsidenten wie David McAllister in Niedersachsen oder Peter Harry Carstensen in Schleswig-Holstein ein gutes Einvernehmen gegeben.“

An einen Nordstaat allerdings glaubt Bürgermeister Dr. Carsten Sieling nicht mehr: „Der Nordstaat ist vom Tisch, den wird man nicht mehr erreichen können. Mit einem Nordstaat würde auch das politische Gewicht des Nordens nicht gerade steigen. Mit fünf Bundesländern hat man Gewicht im Bundesrat. Ein Nordstaat wäre nur im Sinne des Südens. So würden 500 bis 800 Millionen Euro über den Länderfinanzausgleich weniger in den Norden fließen“, so der Bürgermeister im Gespräch mit Staatsrat a. D. Wolfgang Prill.

AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse betonte in seiner Begrüßung, dass Bremen und Hamburg viele wichtige norddeutsche Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen könnten, Beispiel Transport und Verkehr: „Ob Fahrrinnenanpassung im Großen oder Erreichbarkeit unserer Kunden durch abgestimmte Planung, Baustellen- und Staumanagement im betrieblichen Alltag. Hier drückt uns alle der Schuh und wir haben alle die Folgen zu tragen.“ Darüber hinaus sprach Dr. Kruse das „Megathema“ Bildung und Ausbildung an: „Ein Schulabschluss sollte zum selben Kompetenzerwerb führen. Egal, ob dieser in Bremen, Hamburg, oder einem anderen Bundesland erworben wurde. Unternehmen verlassen sich darauf, dass angehende Auszubildende über vergleichbare Kompetenzen verfügen, unabhängig davon, wo sie zur Schule gegangen sind. Unternehmen müssen sich auf eine einheitlich gute Qualität der Schulen als Vorbereitung auf die Ausbildung verlassen können. Auch Gastschulprobleme sind eigentlich nur eine Folge mittelalterlicher Stadt- bzw. Staatsgrenzen.“

AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch zeigte in seinem Schlusswort auf, dass die Handelsverbände im Norden Branchengrenzen überwinden und ihre Kräfte im neuen Verband Nordhandel bündeln. "Durch die veränderte Mehrheit in der Handelskammer Hamburg erleben wir hier eine besondere Dynamik. Für die Zusammenarbeit von Handelskammer und Verbänden lohnt sich ein Blick nach Bremen. Dort besteht eine klare Aufgabenteilung, an die sich Kammer und Verbände gebunden fühlen", so Tschirch. Eine solche "Dualität" rege er auch für Hamburg an. Abschließend dankte er dem Hausherrn, Thomas Bothe, Niederlassungsleiter Mittelstand Hamburg, Mitglied der Geschäftsleitung Nord der Commerzbank AG, und lobte die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforum Hamburg bei dieser PolitikZeit.

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