13.06.2018

KWB und AGA geben Update für die Berufliche Bildung

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Auf der Tagung der kaufmännischen Ausbildungsleiterinnen und Ausbildungsleiter die das KWB, Kuratorium der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung, in enger Zusammenarbeit mit dem AGA Unternehmensverband am Dienstag und Mittwoch in der Kühne Logistics University in Hamburg veranstaltete, zeigte sich einmal mehr, dass die Digitalisierung die berufliche Bildung nachhaltig verändert hat und auch weiter verändern wird. Neue Lernformen, neue Lehrmethoden und neue Berufsbilder haben Einzug in die Ausbildung gehalten und müssen ständig aktualisiert werden.

„Jedes Unternehmen muss sich mit der digitalen Transformation befassen. Es hat dabei keine Wahl, ob dies gewünscht ist oder nicht. Denn die Digitalisierung greift in alle Phasen des Ausbildungsprozesses ein“, sagte Theresa Fleidl, Leiterin Konzernausbildung des Flughafens München und stellvertretende Leiterin der Arbeitsgemeinschaft der kaufmännischen Ausbildungsleiter/innen, in ihrer Begrüßungsrede vor rund 130 Teilnehmenden.

Als ein positives Beispiel, wie die Digitalisierung die Ausbildung verändert, nannte Rainer Schulz, Staatsrat der Behörde für Schule und Berufsbildung der Freien Hansestadt Hamburg, die Etablierung des neuen Berufsbildes zum E-Commerce Kaufmann/Kauffrau: „Hier hat der Austausch zwischen Berufsschulen und Ausbildern gut geklappt – Praxiserfahrung traf auf didaktische Kompetenz.“ Für den verantwortlichen Staatsrat ist die Digitalisierung eine Chance, aber auch eine Herausforderung: „Man darf nur nicht warten, bis die Digitalisierung über einen hereinbricht.“

Aber auch die Unternehmen müssen in Zeiten des digitalen Wandels neue Wege gehen, zum Beispiel bei der Rekrutierung von Auszubildenden. Eine Möglichkeit dafür ist der Einsatz eines Arbeitgebersiegels. In diesem Zusammenhang wurde der Frage nachgegangen, wie man in der digitalen Welt Ausbildungsqualität zeigen kann. „Hier lohnt sich ein Blick darauf, was das Wort Qualität für die unterschiedlichen Beteiligten überhaupt ausmacht und wo die Prioritäten und die Grundlagen für Entscheidungen liegen,“ sagte Julie Christiani, Geschäftsführerin beim AGA Unternehmensverband und zeigte die Ausgangsbasis für Überlegungen zum Employer Branding für junge Menschen. In dem anschließenden Workshop vertiefte die Geschäftsführerin zusammen mit Dr. Regine Komoß, Geschäftsführerin EUROPANOZERT Zertifizierungen und Schulungen GmbH, und Jens Engel, Abteilungsleiter Training & Development Helm AG, das Thema im Austausch mit den Gästen weiter. Besonders spannend waren die Erfahrungsberichte der Helm AG, die die Teilnehmenden des Forums mit Berichten aus ihren Unternehmen anreicherten.

Quintessenz des ersten Tagungstages war, dass die berufliche Ausbildung ständigen Veränderungen unterliegt: „Das bedeutet nicht, dass wir alles über Bord werfen oder das System rebooten müssen. Vielmehr müssen wir unsere Handlungsspielräume nutzen, um das System attraktiv zu halten“, sagte AGA Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch. 

Am zweiten Veranstaltungstag erklärte Prof. Dr. Thomas Strothotte, Gastgeber und Präsident der Kühne Logistics University, den 130 Ausbildungsleiterinnen und Ausbildungsleitern wie Digitalisierung die Logistikbranche verändert. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Neue Arbeitswelt – Alte Rahmenbedingungen für die Ausbildung?“, die von KWB-Geschäftsführer Jürgen Hollstein moderiert wurde, bildete den Abschluss der zweitägigen Tagung, unter die Theresa Fleidl als stellvertretende Leiterin der Arbeitsgemeinschaft der kaufmännischen Ausbildungsleiter/innen ein klares Fazit zog: „Wir sollten uns davor hüten, in einen Digitalisierungswahn zu verfallen. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir Ausbilder und Schulen haben, die in diesem Prozess mitgenommen werden müssen.“

AGA-Siegel