10.02.2020

5 Fragen an Dr. Joachim Seeler (SPD)

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Es wird eine spannende Wahl zur Bürgerschaft am 23. Februar 2020. Der AGA hat im Vorfeld einflussreiche Politiker und die Spitzenkandidaten der Parteien zu wirtschaftspolitischen Themen befragt. Heute: der Wirtschaftspolitiker Dr. Joachim Seeler von der SPD.

1.    Warum sollten die Bürger Hamburgs Ihre Partei wählen?

Die SPD regiert seit 2011 die Stadt Hamburg erfolgreich. Wir haben dabei in vielen Bereichen immer den Dialog mit der Wirtschaft gesucht (z.B. mit der Wohnungswirtschaft im Bündnis für Wohnen) und partnerschaftlich zusammengearbeitet. In der kommenden Legislaturperiode stehen drei Dinge für die SPD wirtschaftspolitisch im Vordergrund: Erhalt und Ausbau der Infrastruktur, Förderung Hamburgs als Innovationsstandort und regionale und internationale Vernetzung der Stadt. Dabei die ganze Wirtschaft im Blick zu haben ist die Leitlinie.

2.    Die Infrastruktur in und um Hamburg ist trotz aller Bemühungen immer noch stark verbesserungsbedürftig. Wollen Sie weiter in Infrastrukturprojekte investieren und wenn ja, in welche?

In und um Hamburg werden derzeit Milliarden Euro in den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur im Bereich Schiene, Wasserwege, Straßenbau und Breitbandausbau investiert. Nicht zu vergessen sind auch die Investitionen in den Schul- und Universitätsausbau, der für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen unverzichtbar ist. Bis 2025 stehen folgende Infrastrukturprojekte u.a. im Mittelpunkt: Fertigstellung der Fahrrinnenanpassung der Elbe; Bau der A26 Ost, Fertigstellung des A 7 Ausbaus, Bau der U5 und der S4, Fertigstellung der Campus- und Universitätsbauten bzw. -sanierungen und Bau von 30 neuen Schulen auf Hamburger Stadtgebiet.

3.    Welche Rolle spielen Handel und Dienstleister aus Ihrer Sicht für Hamburg?

Hamburg ist durch den Handel groß geworden. Damit gehört der Handel zur DNA der Stadt. Auch in Zukunft wird der Handel ganz wesentlich zum Wohlstand der Stadt beitragen. Die Politik wird gemeinsam mit den im Handel Tätigen die Rahmenbedingungen fortentwickeln, wie z.B. die Investitionen in den Hafen und die Hamburger Innenstadt.

4.    Wie stehen Sie zum Thema autofreie Innenstadt und autofreie Unterzentren in Hamburg?

In der gerade von den Grünen vorgeschlagenen flächendeckenden Sperrung der Hamburger Innenstadt und zukünftig auch weiteren Gebieten ausserhalb des Ring 1 halte ich nichts. Zum einen wird der Wirtschaftsverkehr bei diesen Konzepten ausgeblendet. Zum anderen lebt die Innenstadt gerade auch im Einzelhandel von der Erreichbarkeit mit dem Auto. Das bessere SPD Konzept ist es, den Individualverkehr verstärkt emissionsarm zu entwickeln, den ÖPNV auszubauen und die Vernetzung der Verkehrsträger zu verbessern.

5.    Welches ist die größte Herausforderung für Hamburg in den kommenden Jahren und wie wollen Sie diese lösen?

Wirtschaftspolitisch ist der Fachkräftemangel die größte Herausforderung der kommenden Jahre. Hier müssen alle Beteiligten wie Politik, Kammern, Schulen und Universitäten weiter intensiv daran arbeiten, dass Hamburg für junge Menschen attraktiv bleibt, die Ausbildungseinrichtungen einen hohen Standard aufweisen und sich die Auszubildenden auch ein Leben in Hamburg leisten können.

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