AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse im DVZ-Podcast

Die wirtschaftliche Lage bleibe pandemiebedingt angespannt, aber die Aussichten seien positiv, stellte Kruse mit Blick auf den Groß- und Außenhandel insgesamt fest. Die aktuelle Zeit sei von Unsicherheiten und vielen Herausforderungen geprägt. "Aber die norddeutschen Groß- und Außenhändler, aber auch unsere Dienstleistungsmitglieder, die schlagen sich alle wacker", so der AGA-Präsident. Die Unternehmen seien sehr erfindungsreich und lösungsorientiert. Im zweiten Halbjahr, mit der fortschreitenden Impfkampagne, sei mit einer anziehenden Binnennachfrage zu rechnen. 

Im weltweiten Transithandel stellten der Transport und die Lieferketten aktuell die größten Herausforderungen dar, was sich laut Kruse auch in einer aktuellen AGA-Umfrage widerspiegelt. Zwei Drittel der Betriebe würden über Planungssschwierigkeiten allgemein klagen, rund 50 Prozent hätten Probleme bei der Lieferung wegen Störungen in den Wertschöpfungsketten und aufgrund von logistischen Hindernissen. Fehlende Leercontainer und mangelende Kapazitäten auf Containerschiffen würden den Unternehmen zu schaffen machen.

"Die Verkehrswege sind die Blutadern der Wirtschaft", betont Hans Fabian Kruse gegenüber Sebastian Reimann. Lange Zeit sei Deutschland für seine sehr gute Verkehrsinfrastruktur bewundert worden. Leider jedoch werde seit 10 bis 15 Jahren nicht mehr genug für ihren Erhalt getan. Viele Straßen, Brücken und Schienen hätten ihr Lebensende erreicht. "Wir brauchen eine vernünftige Infrastruktur", so der AGA-Präsident. Auch, wenn dies Interessenkonflikte, z.B. mit dem Umweltschutz, mit sich bringe. Industrie, Hafen und Handel seien nicht die Bösewichte, sondern die Grundlage unseres Lebens. Kruse spricht sich für eine positive Herangehensweise aus und vertraut auf den technologischen Fortschritt, der in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zu einer enormen Verbesserung der Umweltbedingungen geführt hat.

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