Für die zweite Jahreshälfte kalkulieren 28 Prozent der Händler und Dienstleister, dass die Umsätze (brutto) steigen werden (Vorquartal: 30 Prozent). Weitere 49 Prozent gehen von zumindest gleichbleibenden Umsätzen (brutto) aus (Vorquartal: 57 Prozent). 23 Prozent der Unternehmen erwarten einen Umsatzrückgang (Vorquartal: 13 Prozent). Aufgrund der hohen Kosten prognostizieren lediglich 10 Prozent der befragten Unternehmen für die nächsten sechs Monate steigende Gewinne (Vorquartal: 12 Prozent), 44 Prozent erwarten gleichbleibende Gewinne (Vorquartal: 46 Prozent) und 46 Prozent rechnen mit einem Rückgang (Vorquartal: 42 Prozent).
Der AGA-Indikator für den Groß- und Außenhandel ist dennoch von 121,3 Punkten auf 127,4 Punkte leicht angestiegen. Auch bei den unternehmensnahen Dienstleistern hat sich der Indikator von 107,4 Punkten auf 113,4 Punkte verbessert. Diese Werte deuten auf eine bislang stabile Lage hin.
AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse zu den Ergebnissen: „Der andauernde Ukraine-Krieg, weltweite Lieferengpässe, hohe Energie- und Rohstoffpreise, Unsicherheiten bei der Energieversorgung, eine Inflation auf Rekordniveau und erneut steigende Corona-Zahlen trüben den Optimismus der Unternehmen. Nun ist die Politik gefordert. Die Entscheidung der Ampel, das Freihandelsabkommen CETA in den Bundestag einzubringen, ist ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung. Neben der Ratifizierung in Deutschland, muss dies jetzt auch in allen noch ausstehenden EU-Mitgliedsstaaten schnell geschehen.“
Darüber hinaus wurden die Unternehmen zu ihren Investitionsvorhaben befragt. Die Investitionsquote bewegt sich mit 5,3 Prozent auf niedrigem Niveau. Weiterhin an der Spitze bei den Investitionen liegen die Ausgaben im Bereich EDV & Telekommunikation: 72 Prozent der befragten Betriebe wollen dort investieren (Vorjahr: 71 Prozent). Auf Platz zwei und drei folgen Investitionen in die Geschäftsausstattung (51 Prozent, Vorjahr: 45 Prozent) bzw. in den Fuhrpark (47 Prozent, Vorjahr: 47 Prozent).
Die norddeutschen Bundesländer: Im 2. Quartal 2022 fiel der Umsatz in Hamburg um real 4,4 Prozent (nominal: +5,5 Prozent), in Bremen sank er um real 4,4 Prozent (nominal: +2,6 Prozent). In Schleswig-Holstein ging er um real 5,4 Prozent nach unten (nominal: +4,2 Prozent), in Mecklenburg-Vorpommern sank der Umsatz um real 9,5 Prozent (nominal: +1,25 Prozent) und in Niedersachsen ging er um real 1,1 Prozent zurück (nominal: +6,7 Prozent).