07.07.2022

AGA-Wirtschaftstest: Wirtschaftliche Lage der Händler und Dienstleister weiterhin stabil

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Die wirtschaftliche Lage der norddeutschen Händler und Dienstleister hat sich trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen auf dem Niveau des Vorquartals stabilisiert. Im 2. Quartal 2022 stieg der Umsatz der Unternehmen nominal um 5,4 Prozent. Vor dem Hintergrund der gegenwärtig hohen Inflation ist real allerdings ein deutlicher Umsatzrückgang von 4,1 Prozent zu beobachten. Die unsichere Lage und zahlreichen Risikofaktoren führen dazu, dass die Mehrheit der Unternehmen vorsichtig in die Zukunft blickt und gleichbleibende oder sogar sinkende Umsätze und Gewinne prognostiziert. Das sind die zentralen Ergebnisse des AGA-Wirtschaftstests, der zwischen dem 6. Juni 2022 und 1. Juli 2022 unter den norddeutschen Betrieben durchgeführt wurde.

Für die zweite Jahreshälfte kalkulieren 28 Prozent der Händler und Dienstleister, dass die Umsätze (brutto) steigen werden (Vorquartal: 30 Prozent). Weitere 49 Prozent gehen von zumindest gleichbleibenden Umsätzen (brutto) aus (Vorquartal: 57 Prozent). 23 Prozent der Unternehmen erwarten einen Umsatzrückgang (Vorquartal: 13 Prozent). Aufgrund der hohen Kosten prognostizieren lediglich 10 Prozent der befragten Unternehmen für die nächsten sechs Monate steigende Gewinne (Vorquartal: 12 Prozent), 44 Prozent erwarten gleichbleibende Gewinne (Vorquartal: 46 Prozent) und 46 Prozent rechnen mit einem Rückgang (Vorquartal: 42 Prozent).

Der AGA-Indikator für den Groß- und Außenhandel ist dennoch von 121,3 Punkten auf 127,4 Punkte leicht angestiegen. Auch bei den unternehmensnahen Dienstleistern hat sich der Indikator von 107,4 Punkten auf 113,4 Punkte verbessert. Diese Werte deuten auf eine bislang stabile Lage hin.

AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse zu den Ergebnissen: „Der andauernde Ukraine-Krieg, weltweite Lieferengpässe, hohe Energie- und Rohstoffpreise, Unsicherheiten bei der Energieversorgung, eine Inflation auf Rekordniveau und erneut steigende Corona-Zahlen trüben den Optimismus der Unternehmen. Nun ist die Politik gefordert. Die Entscheidung der Ampel, das Freihandelsabkommen CETA in den Bundestag einzubringen, ist ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung. Neben der Ratifizierung in Deutschland, muss dies jetzt auch in allen noch ausstehenden EU-Mitgliedsstaaten schnell geschehen.“

Darüber hinaus wurden die Unternehmen zu ihren Investitionsvorhaben befragt. Die Investitionsquote bewegt sich mit 5,3 Prozent auf niedrigem Niveau. Weiterhin an der Spitze bei den Investitionen liegen die Ausgaben im Bereich EDV & Telekommunikation: 72 Prozent der befragten Betriebe wollen dort investieren (Vorjahr: 71 Prozent). Auf Platz zwei und drei folgen Investitionen in die Geschäftsausstattung (51 Prozent, Vorjahr: 45 Prozent) bzw. in den Fuhrpark (47 Prozent, Vorjahr: 47 Prozent).

Die norddeutschen Bundesländer: Im 2. Quartal 2022 fiel der Umsatz in Hamburg um real 4,4 Prozent (nominal: +5,5 Prozent), in Bremen sank er um real 4,4 Prozent (nominal: +2,6 Prozent). In Schleswig-Holstein ging er um real 5,4 Prozent nach unten (nominal: +4,2 Prozent), in Mecklenburg-Vorpommern sank der Umsatz um real 9,5 Prozent (nominal: +1,25 Prozent) und in Niedersachsen ging er um real 1,1 Prozent zurück (nominal: +6,7 Prozent).

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