22.06.2022

KPMG-Studie zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf deutsche Unternehmen

Nachrichten | CB Artikel

Nach der Coronapandemie folgte mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ein zweiter exogener Schock auf deutsche Unternehmen. Der Handel mit diesen beiden Ländern machte im Jahr 2021 immerhin 2,7 Prozent des gesamtdeutschen Handels aus (Russland: 60 Milliarden, Ukraine: 8,5 Milliarden). Vor diesem Hintergrund befragte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG 280 Unternehmen, die in der Region wirtschaftlich engagiert sind zu den Auswirkungen des Krieges auf deren Lage. Als „Top- Herausforderung“ sehen 64 Prozent der befragten Unternehmen das Sanktionsmanagement an. Besonders die ständigen Verschärfungen erschweren die operative Umsetzung. 48 Prozent der befragten Unternehmen sehen die Preissteigerungen im Einkauf aktuell als großes Problem an. Zwei von fünf Unternehmen nehmen Umsatzverluste aus dem Russlandgeschäft als größte Herausforderung wahr. Um das Sanktionsmanagement erfolgreich zu handhaben, können Screening-Tools helfen, um das Bereitstellungsverbot gegenüber Personen und Organisationen zu überprüfen. Außerdem sollten Unternehmen bei Auftreten von Risikofaktoren, wie vermehrten Bestellungen aus Nachbarstaaten Russlands oder bei Versandetiketten in kyrillischer Schrift prüfen, ob ein Verstoß gegen das sanktionsrechtliche Ausfuhrverbot vorliegen könnte. Aktuell reagieren 37 Prozent der Unternehmen auf die Situation mit einem Einstellen der Aktivitäten in Russland mit der Option, diese in Zukunft wieder aufzunehmen. 22 Prozent der Unternehmen setzen ihr Geschäft auf niedrigerem Niveau fort. Von den befragten Firmen baut bereits knapp jedes fünfte seine Tätigkeiten in anderen Regionen aus. Nur 10 Prozent wollen den russischen Markt komplett verlassen. Die vollständige Studie ist abrufbar unter https://hub.kpmg.de/studie-zu-betroffenheit-und-reaktionen-deutscher-unternehmen?utm_campaign=Ukrainekrise&utm_source=aem

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