11.05.2016

Krankenstand im Handel erneut gestiegen

Pressemitteilungen | Studien

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im norddeutschen Groß- und Außenhandel haben sich 2015 erneut häufiger krankgemeldet als im Jahr zuvor. Das ergab eine Studie des AGA Unternehmensverbandes für die Wirtschaftsstufe Groß- und Außenhandel, in der in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein rund 18.900 Unternehmen mit 214.000 Mitarbeitern tätig sind.

Im Durchschnitt fehlten die Angestellten aufgrund von Krankmeldungen an knapp 13,9 Arbeitstagen (exakt 13,84 Tage). Damit wurde der bisherige Höchststand aus dem vergangenen Jahr mit 13,1 Tagen übertroffen. Der AGA Unternehmensverband führt diese Erhebung seit dem Jahr 1979 durch. Die niedrigste Fehlzeitenquote war in den Jahren 2004 und 2005 mit nur 8,1 Tagen zu verzeichnen.

„Unternehmen und Beschäftigte sind gemeinsam gefordert, die Ursachen zu ergründen und durch entsprechende Präventionsmaßnahmen,? Schulungen und betriebliches Eingliederungsmanagement die Krankheitstage zu reduzieren. In den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage kontinuierlich leicht gestiegen. Die Quote der Krankmeldungen, die unsere Unternehmen feststellen, liegt nun bei 5,45 Prozent. Hier muss beachtet werden, dass Karenztage und Kurz-Krankheiten erfasst werden“, erläuterte Volker Tschirch, Hauptgeschäftsführer des AGA Unternehmensverbandes, die Zahlen heute in Hamburg.

Darüber hinaus hat der AGA die berufliche Wechselbereitschaft von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im norddeutschen Groß- und Außenhandel untersucht. 

Die Fluktuationsrate 2015 betrug 10,2 Prozent und lag damit 0,5 Prozent höher als 2014. Damit hat rund jeder zehnte Angestellte im vergangenen Jahr einen neuen Job angetreten oder ist in den Ruhestand gegangen. 

Im Detail zeigt sich, dass 2015 rund 4,4 Prozent aller Mitarbeiter im Groß- und Außenhandel von sich aus ihren Job gekündigt haben (2014: 3,8 Prozent). Die weiteren 5,8 Prozent der Angestellten sind aufgrund der sogenannten natürlichen Fluktuation (Rente, Wohnortwechsel etc.) aus ihrem Unternehmen ausgeschieden.

„Die Fluktuation bleibt auf einem erfreulich niedrigen Niveau. Die Beschäftigten sind mehrheitlich mit ihrer Arbeit und ihren Arbeitgebern zufrieden“, erläutert Volker Tschirch. „Gerade für gut qualifizierte Fachkräfte ist der Arbeitsmarkt derzeit sehr günstig. Viele Unternehmen suchen gutes Personal. Es zeichnet sich ab, dass sich die Wechselbereitschaft in den kommenden Jahren mit einem höheren Anteil der Generation Y an den Erwerbstätigen weiter erhöhen wird. Gerade unsere kleinen und mittleren Unternehmen haben das erkannt und stellen sich aktiv auf die Anforderungen der jüngeren Generationen an einen modernen Arbeitgeber ein.“

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