28.03.2022

Nearshoring: Erhöhung der Resilienz von Lieferketten

Nachrichten | CB Artikel

Just-in-time-Produktion führte dazu, dass die Lagerbestände der Unternehmen immer weiter schrumpften, und die Abhängigkeit von der Pünktlichkeit der Lieferungen stieg. Aber auch unvorhersehbare Ereignisse wie Naturkatastrophen oder Pandemien sorgten fortwährend dafür, dass es zu Lieferkettenverzögerungen kam und kommt. Mit Nearshoring kann diesen Herausforderungen begegnet werden. Die Sonderform des Offshorings bezeichnet das Outsourcing von Produktion und Dienstleistung in nahegelegene Länder. Durch die räumliche Nähe können lange Seelieferzeiten und mangelnde Transportkapazitäten verringert und die Reaktionsgeschwindigkeit der Lieferketten erhöht werden. Aus europäischer Sicht werden häufig die geographisch östlich gelegenen Länder wie Kosovo, Albanien oder Serbien als prädestiniert für Nearshoring eingeordnet. Ein genauerer Blick nach Nordafrika zeigt auf, dass das Nearshoring aber auch dort viele Möglichkeiten bietet. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Germany Trade & Invest (GTAI) bescheinigt Tunesien und Marokko, Zukunftsstandorte für eine bessere Redundanz der Lieferketten zu sein. Aktuell werden nur 2,3 Prozent der Exportwaren aus Marokko nach Deutschland geliefert, obwohl knapp 60 Prozent der Güter Kfz und Kfz-Teile, Chemischen Erzeugnissen und Textilien sind. In Tunesien werden bereits 11,6 Prozent der Exportgüter nach Deutschland geliefert. Die genannten Daten zeigen das große Potenzial in Nordafrika auf. Beratungen können unter anderem beim Wirtschaftsnetzwerk Afrika in Anspruch genommen werden.

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